Auf zur Drachenwiese

In meiner Jugend, also irgendwann in den 90ern, habe ich fast jede freie Minute auf der Drachenwiese verbracht. Wenn ich nicht dort war, war ich meist zu Hause an der Nähmaschine meiner Mutter. Sämtliches Taschengeld wurde in Form von Segeltuch und Kohlefaserstangen zu verschiedensten Drachen verarbeitet. Teilweise gab es Bauanleitungen. Viele Modelle habe ich mir allerdings auch selbst ausgedacht.

Die Leidenschaft zu den bunten Himmelsstürmern hatte irgendwann mit einem Kinderdrachen angefangen und mich viele Jahre nicht mehr losgelassen. Natürlich habe ich die meisten Exemplare behalten. Wenn Zeit und Wetter stimmen, dürfen einige von ihnen ab und zu mal wieder an die Luft.

Parasled mit Windspielen auf der Drachenwiese
Parasled 1.0 und Windturbine
Parasled im Wind am Himmel

Die Drachenwiese im Spätsommer

Der heutige Spätsommertag Ende August war perfekt, um die Drachen und mich selbst ein wenig durchpusten zu lassen: ein mäßiger Wind aus Nordwest, herrlicher Sonnenschein und Temperaturen um 17 Grad. Zuerst habe ich zwei Einleiner, sprich Drachen mit einer Schnur, steigen lassen und mit Bohrbodenankern befestigt. Bei diesen beiden Modellen handelt es sich allerdings nicht um Eigenbauten, sondern gekaufte Exemplare. Ein Parasled 1.0 von InVento und ein Angelwing von Wolkenstürmer. In die Schnur des Parasled habe ich noch eine schöne 1,5 Meter lange Windturbine eingehängt.

Angelwing am Himmel auf der Drachenwiese
Angelwing

Der gleichmäßige Wind hält die beiden Drachen stabil am Himmel und der Anblick erfreut nicht nur mein Gemüt sondern auch das etlicher Passanten. Von den Flugobjekten geht nach wie vor eine gewisse Faszination aus und ich fühle mich ein wenig in frühere Zeiten zurückversetzt. Draußen sein und die Natur, die frische Luft und den Wind genießen hat eine unheimlich beruhigende und erdende Wirkung, man kommt zu sich selbst. Damit es nicht zu beruhigend wird, packe ich noch einen selbstgebauten Lenkdrachen (mit 2 Schnüren) aus. Dieses Modell habe ich damals selbst entworfen und genäht und er fliegt selbst nach 30 Jahren noch wie am ersten Tag rasante Loopings und Sturzflüge.

Lenkdrachen am Boden auf der Drachenwiese
Lenkdrachen im Gegenlicht

Nach gut 1.5 Stunden wird es langsam dunkel und ich packe zufrieden alles wieder ein. Ganz nebenbei sind noch ein paar schöne Fotos entstanden und vielleicht sollte ich der guten alten Drachenwiese doch öfter mal einen Besuch abstatten, schließlich liegt sie quasi vor der Haustür und Wind gibt es hier an der Küste meist zu genüge…

LG Andreas

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3 Kommentare zu „Auf zur Drachenwiese“

  1. Schön sind die. und selbst gebaut, alle Achtung. Als ich in dem entsprechenden Alter war, gab es solche Modelle noch gar nicht.Ich hatte als Kind einen Plastikdrachen in Form und Farbe eines Greifvogels, der allerdings nie zu meinen Hauptinteressen gehörte. Als Reiterin und später Hundebesitzerin fand ich Lenkdrachen zwar schön, aber saugefährlich. Und manche Drachenlenker schienen sich einen Spaß daraus zu machen, damit die Tiere zu erschrecken.

    1. Ja rücksichtslose Leute gibts leider überall… bei den größeren Modellen muss man sich einfach darüber klar sein, dass es eher Sportgeräte sind und die z.T. stark gespannten Schnüre gefährlich sind… und so einen Plastikadler hatte ich auch ganz früher, haben nie lange gehalten die Dinger 😉

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