Im Norden Deutschlands, genauer gesagt an der Ostseeküste bei Heiligenhafen, ist es wettertechnisch im Moment recht ungemütlich und gleichzeitig faszinierend. Ein eisiger Wintersturm aus östlicher Richtung fegt über die Küste hinweg. Bei Temperaturen unter 0 Grad hält man es am Strand nicht besonders lange aus, dennoch zog es mich heute ans Wasser, um mir das Schauspiel anzusehen.
Eisige Finger
Schon kurz nach dem Aussteigen aus dem Auto fühlt man den scharfen Ostwind. Meine Mütze kann der Kälte nicht viel entgegensetzen und ich ziehe zusätzlich die Kapuze über. Selbst durch die Lederhandschuhe werden die Finger kalt. Zum Fotografieren ziehe ich die Handschuhe aus und nach wenigen Minuten werden die Hände unbeweglicher und fast taub.
Trotzdem genieße ich den Sturm und mache einige Aufnahmen. Der Wind ist so stark, dass ich Schwierigkeiten habe, die Kamera ruhig zu halten. Ein paar wenige Passanten werden vor dem Sturm hergetrieben und man kann sich gar nicht vorstellen, dass man in dieser rauen See in ein paar Monaten wieder genüsslich baden kann.
In Heiligenhafen tragen Stürme jedes Jahr viel Sand vom Strand ab. Teilweise steigt das Wasser so hoch, dass die Dünen nachher wie halb abgeschnitten aussehen. Durch aufwändige (und teure) Sandaufspülungen wird dem Meer jedes Jahr ein bisschen dieses Sandes wieder abgerungen. Buhnen aus Holz und Stein sollen diesen Vorgang bremsen und durch Sedimentablagerung entgegenwirken. Bisher war die Ostsee jedoch meistens stärker…
Wintersturm als Sandstrahler
Teilweise wird der Sand vom Strand geweht und es bilden sich „Sandwehen“ auf Straßen und Parkplätzen. Direkt am Wasser hat man teilweise das Gefühl, gesandstrahlt zu werden.
Heute Nacht soll noch einiges an Schnee dazu kommen. Während die Mitte Deutschlands bereits mit einigem Schnee zu kämpfen hat, ist hier noch nichts angekommen… ich bin gespannt. Der nächste Wintersturm kommt bestimmt.
LG Andreas
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