Der Siebenschläfer muss defekt sein. Am 27. Juni war schönstes Strandwetter. Wolkenloser Himmel und angenehme Wärme sollten gemäß des alten Sprichwortes sieben Wochen lang anhalten, doch schon in den darauf folgenden Tagen wurde es durchwachsen und etwas regnerisch. Für die Pflanzen im Garten waren es natürlich ideale Bedingungen und im Laufe des Monats gab es noch etliche schöne Sommertage.
Im Juli habe ich keine größeren Projekte gestartet und einfach nur die üppig blühenden Stauden auf der neuen Gartenbank genossen. Also ich auf der Gartenbank und die Stauden im Beet 😉 Ok, vor dem Genießen kam noch ein bisschen Unkraut zupfen, Hecken stutzen und natürlich Rasen mähen, wobei der Rasen ab Mitte des Monats wegen der Trockenheit kaum gewachsen ist. Trotzdem sieht der ganze Garten immerhin für ein paar Tage irgendwie sehr schön aufgeräumt aus, wenn der Mäher Blätter und kleine Äste aufsammelt. Ich habe schon seit Jahren einen Akkumäher von Gardena, der gerade bei kurzem Rasen verlässlich seinen Dienst verrichtet. Zudem ist er sehr leicht und wesentlich wendiger als mein Benzinmäher. Der Benziner kommt mittlerweile nur noch beim ersten Mähen im Frühjahr zum Einsatz, oder wenn ich faul war und das Gras sehr hoch steht.
Als relativ pflegeintensiv hat sich inzwischen die Gunnera, das brasilianische Mammutblatt, erwiesen. Pflege ist in diesem Fall eigentlich zu viel gesagt. Die Pflanze ist einfach nur durstig – sehr durstig sogar. Bei anhaltend schönem und trockenen Wetter gieße ich mittlerweile täglich mindestens eine 10 Liter Kanne. Die Madame liegt sonst bereits am zweiten Tag komplett flach auf dem Boden und gibt ein recht erbärmliches Bild ab. Ich hatte überlegt, nächstes Jahr eine große Maurerbütt ins Beet einzulassen. In diese möchte ich dann die Gunnera setzen und für etwas feuchteren Boden sorgen. Das könnte natürlich im Winter fatale Folgen haben. Nasse Füße mag sie bei Kälte gar nicht.
Beim Schreiben dieser Zeilen regnet es gerade seit zwei Wochen das erste Mal wieder richtig und ich meine die eine oder andere Pflanze schlürfen zu hören.
Die kleine Wildblumenwiese, die ich letzten Monat ausgesäht habe, blüht mittlerweile. So richtig üppig sieht sie aber leider wegen der langen Trockenheit nicht aus. Zwar habe ich immer mal wieder gewässert, ein paar vernünftige Regentage kann das aber nicht ersetzen. Die Insekten erfreuen sich aber an den vorhandenen Blüten 🙂
Hortensienstecklinge im Juli
Die Hortensien, die ich letztes Jahr mit Stecklingen vermehrt habe, blühen inzwischen alle. Ein paar von ihnen haben einen Platz im Beet gefunden. Ich hoffe, dass sie den nächsten Winter überleben werden. Zur Sicherheit behalte ich noch zwei Exemplare in Töpfen, die in der kalten Jahreszeit im Schuppen untergebracht werden. Den Artikel, wie Du Hortensien mit Stecklingen vermehrst, findest Du HIER.
Da die Geschichte mit den Stecklingen so wunderbar funktioniert hat, habe ich selbige im Juli auch von Salbei und Lavendel geschnitten. Bisher sehen alle Schützlinge noch sehr gut aus. Der Lavendel beginnt bereits zu wachsen. Wenn man erstmal eine gewisse Menge Pflanzen im Garten hat, wird es immer leichter, auch den Rest des Grundstücks komplett mit Ablegern vollzustopfen. Zu verschönern wollte ich sagen. Einer meiner Favoriten unter den Bodendeckern ist der Schneckenknöterich ‚Dimiti‘, welcher sich ganz einfach mit dem Spaten abstechen und vermehren lässt. Dabei ist es Dimiti völlig egal, ob an den Ablegern Wurzeln sind oder nicht. Einmal im Boden wurzelt fast jedes Teil zuverlässig an.
Am Ende des Beitrags findest Du noch einige Bilder aus dem Garten. Eigentlich können wir ja recht froh sein, das der Eingangs erwähnte Siebenschläfer dann doch nicht so ganz zuverlässig funktioniert, sonst könnten wir die Blütenpracht nicht in dieser Form geniessen – oder hätten eine astronomische Wasserrechnung 😉
LG Andreas
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